Träume haben zu allen Zeiten eine wichtige Rolle im menschlichen Leben gespielt. Jemand hält sie für die Reisen der Seele, die den Körper verlassen hat, für den anderen ist es einfach eine Folge der Verarbeitung der Informationen, die das Gehirn während des Tages empfängt. Die Psychoanalyse bietet auch ihr eigenes Verständnis der Natur von Träumen.
Der berühmte Sigmund Freud legte den Grundstein für die Psychoanalyse als Wissenschaft zur Erforschung des Unbewussten. Er war es, der zeigte, dass die Wurzeln vieler menschlicher Probleme im verborgenen Teil seines Bewusstseins zu suchen sind. Als eine der Möglichkeiten, das Unbewusste zu studieren, betrachtete Freud das Studium der Träume von Patienten.
Nach der klassischen Theorie der Psychoanalyse fällt ein Mensch in einem Traum in eine besondere Realität, die sich aus verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit zusammensetzt - nämlich "Es", "Ich" und "Über-Ich". Unter diesen Begriffen versteht die Psychoanalyse das Unbewusste, das Ego und die moralischen Einstellungen eines Menschen, das Ergebnis des Lebens in der Gesellschaft. Auch im Traum gibt es Bilder von "Imago" - mit diesem Begriff bezeichnete Freud die unbewussten Prototypen von für ihn bedeutenden Menschen, in erster Linie Eltern, Brüder, Schwestern.
Imago-Bilder werden nach Freud in der frühen Kindheit gebildet und bleiben ein Leben lang im Gedächtnis eines Menschen und üben einen starken Einfluss auf ihn aus. Jedes solche Bild kann positiv oder negativ wahrgenommen werden, was dazu führt, dass eine Person diese Einstellung unbewusst auf alle ähnlichen Objekte in ihrem Leben überträgt.
Wenn ein Mensch einschläft, spiegeln sich alle drei Facetten seiner Persönlichkeit in seinen Träumen wider. Darüber hinaus enthalten Träume nach Gustav Jung, der die Theorie der Psychoanalyse entwickelt hat, auch Archetypen, die das kollektive Unbewusste der gesamten Menschheit widerspiegeln. Dadurch wird der Traum mit einer Vielzahl von Bildern gefüllt, die nur von einem spezialisierten Psychoanalytiker richtig entziffert werden können.
Somit kann festgestellt werden, dass sich in den Träumen einer Person alle ihre inneren Konflikte widerspiegeln. Je mehr solche Konflikte, desto dunkler und unruhiger die Träume. Umgekehrt sind bei einem harmonischen Menschen die meisten Träume ruhig und angenehm. Wenn man die Träume einer Person analysiert, kann man viel über ihre Persönlichkeit sagen und erkennen, was sie beunruhigt. Danach ist es möglich, wirksame Hilfe zu leisten. Deshalb sind Träume für die Psychoanalyse von großer Bedeutung, da sie alle inneren Geheimnisse und Konflikte eines Menschen vollständig enthüllen.
Manchmal kommt es vor, dass eine Person Träume überhaupt nicht sieht - genauer gesagt, er erinnert sich einfach nicht daran, dass sie es waren. Die Psychoanalyse erklärt diese Situation durch Depression und Zukunftsangst - ein Mensch möchte nicht darüber nachdenken, was ihn erwartet, möchte seine inneren Widersprüche nicht verstehen, was zu einer unbewussten Blockierung von Informationen über Träume führt.