Das Gedächtnis ist ein kognitiver mentaler Prozess, der in seiner Struktur komplex ist und aus mehreren Phasen besteht: Einprägen, Auswendiglernen, Speichern, Erkennen und Reproduzieren von Informationen. Psychologen nennen das Gedächtnis einen „durchgehenden“Prozess – es vereint alle anderen Prozesse der menschlichen Psyche zu einem Ganzen.
Anleitung
Schritt 1
Das Gedächtnis ist ein Prozess, der für eine Person für eine normale Existenz absolut notwendig ist. Die Bewahrung von Informationen über bereits erlebte Erfahrungen ermöglicht es einem Menschen nicht nur, ein Teil der Gesellschaft zu sein, sondern ist auch von großer Bedeutung für das Leben. Wenn das Kind zum Beispiel nicht beim ersten Mal gelernt hätte, dass es weh tut, heißes zu berühren, würde es sich immer wieder verbrennen.
Schritt 2
Auswendiglernen ist der Prozess des Erfassens dieser oder jener Informationen. Durch das Vorhandensein oder Fehlen eines Ziels ist das Auswendiglernen gewollt und freiwillig, und durch seinen Mechanismus ist es mechanisch und bedeutungsvoll. Mechanisches Auswendiglernen kann auf andere Weise als Auswendiglernen bezeichnet werden. Beim sinnvollen Auswendiglernen versucht eine Person, eine Art interne logische Verbindung zwischen Teilen des auswendig gelernten Materials herzustellen, daher ist diese Art des Auswendiglernens fest mit dem Denkprozess verbunden.
Schritt 3
Speichern ist der Vorgang des Speicherns empfangener Informationen im Speicher. Das Speichern ist dynamisch und statisch. Der erste ist typisch für RAM, der zweite für das Kurzzeitgedächtnis. Und wenn während des dynamischen Auswendiglernens Informationen im Speicher leicht verzerrt werden, können sie sich beim statischen Auswendiglernen im Laufe der Zeit sehr, sehr stark ändern.
Schritt 4
Reproduktion ist der Prozess der Wiederherstellung des Bildes eines Objekts, das zuvor von einer Person wahrgenommen wurde, aber im Moment nicht wahrgenommen wird. Genau wie das Auswendiglernen kann die Wiedergabe von Informationen beabsichtigt und unbeabsichtigt sein.
Schritt 5
Es gibt einen weiteren wichtigen Prozess, der mit dem menschlichen Gedächtnis verbunden ist – das Vergessen. Vergessen ist die Unfähigkeit, zuvor empfangene Informationen im Speicher wiederherzustellen. Darüber hinaus drückt sich das Vergessen in zwei Formen aus. Im ersten Fall erweist sich die Wiedergabe der gespeicherten Informationen als unmöglich, im zweiten Fall werden die Informationen jedoch in verzerrter Form wiedergegeben.
Schritt 6
Alle speicherbezogenen Prozesse sind sehr individuell. Die Wissenschaft kennt Fälle, in denen das Gedächtnis der Menschen einfach phänomenal war. Zum Beispiel könnte A. S. Puschkin ein Gedicht eines anderen Autors vollständig lernen, nachdem er es zweimal gelesen hat, und V. A. Mozart konnte sich komplexe Musikstücke nach einmaligem Hören einprägen. Das Gedächtnis wird trainiert, dafür gibt es viele Techniken und Übungen.
Schritt 7
In der Psychologie gibt es mehrere Haupttypen des Gedächtnisses. Es gibt drei Hauptkriterien für die Trennung: die Art der geistigen Aktivität, die Art der Ziele der Aktivität und die Dauer der Informationsspeicherung. Aufgrund der Art der geistigen Aktivität werden die folgenden Arten von Gedächtnis unterschieden: - motorisch - Gedächtnis und Reproduktion von Bewegungen. Dank dieser Erinnerung lernt das Kind laufen; - emotional - Erinnerung an Gefühle und Emotionen und deren anschließende Reproduktion; - figurativ - Gedächtnis für Ideen. Mit Hilfe eines solchen Gedächtnisses erinnert sich ein Mensch an Bilder von Natur, Leben, Gerüchen, Geschmäckern, Empfindungen; - verbal-logisch - so heißt der Prozess des Merkens und Reproduzierens von Gedanken.
Schritt 8
Aufgrund der Natur der Aktivitätsziele ist das Gedächtnis: - freiwillig - wenn sich eine Person absichtlich an eine Information erinnert (z. B. ein Gedicht auswendig lernen); - unfreiwillig - spontanes Auswendiglernen. Übrigens speichert das unwillkürliche Gedächtnis ein Vielfaches mehr Informationen als das freiwillige Gedächtnis.
Schritt 9
Je nach Dauer der Informationsspeicherung kann das Gedächtnis: - langfristig - kurzzeitig - operativ Das Langzeitgedächtnis speichert Informationen für eine lange Zeit und kurzfristig - für einen kurzen Zeitraum. Der Zeitrahmen für beide Prozesse ist sehr individuell. Das Arbeitsgedächtnis ist das Gedächtnis, das der aktuellen menschlichen Tätigkeit dient. In diesem Sinne kann man ihn mit dem Hauptspeicher eines Computers vergleichen.