Die Soziometrie ist eines der am häufigsten verwendeten diagnostischen Verfahren zur Messung zwischenmenschlicher Beziehungen in einer Gruppe. Soziometrie ist nach der Definition ihres Schöpfers Moreno eine empirische Wissenschaft, die zwischenmenschliche Beziehungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit den Rollen, die Menschen in der sozio-emotionalen Struktur ihrer Gruppe spielen, quantitativ und qualitativ bewertet. Das Wesen der soziometrischen Methode liegt in der Auswahl anderer Gruppenmitglieder durch Gruppenmitglieder für gemeinsame Aktivitäten unter bestimmten Bedingungen oder in einer bestimmten Situation.
Anleitung
Schritt 1
Die Wahl des soziometrischen Kriteriums, d.h. eine Frage an alle Mitglieder der untersuchten Gruppe, um die Beziehung zwischen ihnen zu klären.
Das Kriterium sollte ein Indikator sein, ein Indikator für diese Beziehung. Zum Beispiel: "Mit wem von den Mitschülern möchtest du gemeinsam üben?" Das Kriterium sollte ein Wahl- oder Ablehnungsangebot beinhalten und so formuliert sein, dass die Reaktionen der Gruppenmitglieder ihre emotionale Einstellung widerspiegeln.
Schritt 2
Die Wahl des Verfahrens zur Durchführung der Soziometrie.
Hier sind zwei Optionen möglich. Im ersten Fall wählt der Befragte so viele Personen aus, wie er für notwendig hält.
Im zweiten Fall wählt der Befragte so viele Personen aus, wie zuvor vereinbart.
Bei einer Gruppe von 20 Personen wird beispielsweise empfohlen, die Anzahl der Wahlen auf 4 zu begrenzen.
Schritt 3
Erstellung eines soziometrischen Fragebogens (Karte) zum Sammeln von Informationen.
Es sollte einen klaren Hinweis zum Ausfüllen der Karte (falls erforderlich), eine Einschränkung der Auswahl und soziometrische Fragen enthalten. Manchmal fasst die Karte den Zweck der Studie zusammen.
Schritt 4
Verarbeitung der empfangenen Daten.
Zuerst wird die Anzahl der positiven und negativen Entscheidungen berechnet, sowie die Anzahl der gegenseitigen Entscheidungen für jedes Mitglied der Gruppe. Darüber hinaus werden je nach Untersuchungszweck verschiedene Personen- und Gruppenindizes berechnet, die das Beziehungssystem in der Gruppe charakterisieren.
Sie können beispielsweise den positiven soziometrischen Status C eines bestimmten Mitglieds der Gruppe berechnen:
C = die Anzahl der positiven Entscheidungen, die ein Mitglied der Gruppe erhalten hat / N-1, wobei N = die Größe der Gruppe. Je näher C an eins liegt, desto besser ist die Einstellung der Gruppenmitglieder zu diesem Vertreter. Oder der Gruppenindex - der Reziprozitätsindex G.
G = Anzahl der reziproken positiven Bindungen / N * (N-1), wobei N = Gruppengröße. Je näher G an Eins liegt, desto höher ist der Zusammenhalt der Gruppe. In großen Gruppen von 25-35 Personen sollte G = 0, 20-0, 25 als zufriedenstellend angesehen werden.