Extrovertiert und introvertiert sind die Grundbegriffe der Theorie von Carl Jung. Heute sind sie fast jedem bekannt. Vereinfacht gesagt charakterisieren sie Menschen als gesellig und zurückgezogen. Wer wird mehr für den Energiehaushalt benötigt?
Seit jeher rätseln die Menschen darüber, wie Menschen eigentlich angeordnet sind. Hippokrates, Galen, Freud, Jung … Sie müssen bemerkt haben, dass manche Menschen von Geburt an mutig sind, andere feige. Es gibt hitzige, schüchterne, sympathische, es gibt Führer von der Wiege an und solche, die nur gehorchen können. Menschen sind individuell, aber es gibt Qualitäten, die sich alle auf die gleiche Weise manifestieren, sie werden in der Psychologie typisch genannt.
Besonders interessant ist die Einteilung der Typen nach Jung. Er teilte die Menschen in Extrovertierte und Introvertierte ein. Heute sind diese Konzepte bereits weithin bekannt, extrovertiert sind gesellige Menschen, introvertiert – zurückhaltend.
Extrovertierte wurzeln leicht in der Gesellschaft, werden zu ihrem untrennbaren Teil. Sie sind leicht beeinflussbar, folgen den anerkannten Grundlagen und sind recht glücklich. Die ganze Energie des Extrovertierten richtet sich auf Menschen, Gegenstände, Ereignisse. Ein Introvertierter hingegen absorbiert Energie und lässt sich von rein persönlichen Gefühlen und Emotionen leiten. Er lebt in der inneren Welt, die ihm viel wichtiger ist als die äußere. Von außen erhaltenes Wissen hat keinen Wert an sich, es ist nur wichtig, wenn es für die subjektive Realität von Bedeutung ist.
Carl Jung gibt ein sehr starkes Beispiel. Mit einem Kälteeinbruch zieht sich der Extrovertierte mit Informationen von außen (Thermometerwerte, Nachrichten des hydrometeorologischen Zentrums) wärmer an. Ein Introvertierter, der sich mit seinen subjektiven Konzepten beschäftigt hatte, entschied, dass es gut für die Gesundheit ist, ausgeglichen zu sein und sich leicht zu kleiden.
Was ist besser?
Sowohl Extrovertierte als auch Introvertierte werden benötigt, um Energie auszugleichen. Es ist zu beachten, dass eine Person nicht abwechselnd das eine oder das andere sein kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Introvertierte in einem dunklen Raum sitzen und Extrovertierte immer in der Öffentlichkeit sind. Jeder braucht sowohl Kommunikation als auch Minuten der Einsamkeit.
Interessanterweise argumentierte Jung, dass dieser Charakterzug angeboren, aber nicht vererbt ist. Zum Beispiel kann ein introvertiertes Kind in einer Familie von Extrovertierten geboren werden oder umgekehrt. Es wird sicher nicht einfach. Eine Umschulung wird jedoch nicht empfohlen. Denn natürliche Daten sind für den Menschen wichtig. Schwere Folgen können schon im Erwachsenenalter zu Zwietracht mit sich selbst führen. Solche Menschen leiden an Neurosen, sie sind ständig auf der Suche nach sich selbst, erfolglos. Daher lohnt es sich nicht, mit der Natur zu kämpfen.
Nur Harmonie ist besser
In der Welt haben Extrovertierte natürlich mehr Glück und sind erfolgreicher. Das ist schließlich Geselligkeit, Offenheit, die Fähigkeit, nützliche Verbindungen zu knüpfen und zu pflegen – wesentliche Eigenschaften für eine erfolgreiche Karriere.
Was ist mit Introvertierten? Jung gibt bei dieser Gelegenheit ein anschauliches Beispiel. Wenn man von einer großen Entdeckung sagt, dass sie vor hundert Jahren gemacht und erst jetzt gelernt wurde, können wir mit Sicherheit sagen, dass der Wissenschaftler "völlig" introvertiert war.
Steht aber neben einem introvertierten Wissenschaftler ein Extrovertierter, dann erfährt die Gesellschaft rechtzeitig von der Entdeckung. Es stellt sich also heraus, dass jeder von ihnen seinen eigenen Zweck hat, sozusagen das Gleichgewicht.